- Bury
- I
Bury['berɪ], Name von geographischen Objekten:1) Bury, Industriestadt in der Metropolitan County Greater Manchester, Nordwestengland, 62 600 Einwohner; Baumwoll-, Woll-, Schuh-, Papierindustrie, Maschinenbau.2) Bury Saint Edmunds [- sənt 'edməndz], Stadt in der County Suffolk, Ostengland, am Lark, 31 200 Einwohner; Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte.Von der dreischiffigen Basilika (um 1100), einst eine der größten Kirchen Englands, sind heute nur noch Teile der Westfassade erhalten, ferner das Tor zum Vorhof der Abtei. Die Kirche Saint James (1121-48; seit 1914 Kathedrale) wurde im 15. Jahrhundert im Perpendicular Style umgestaltet.Um 630 entstand in Beodricesworth, wie der Platz zunächst hieß, ein erstes Kloster, in das 903 die Gebeine des 870 von den Dänen getöteten Königs Edmund von Ostanglien überführt wurden. Die Begräbnisstätte (»Saint Edmund's Bury«) wurde zum Wallfahrtsort; 1020 gründete König Knut hier die Benediktinerabtei, die sich zu einem der wohlhabendsten Klöster Englands entwickelte und ein bedeutendes Skriptorium und eine reiche Bibliothek besaß. Westlich der Abtei entstand im 11. Jahrhundert als planmäßige Gründung die Stadt.Bury,1) ['berɪ], John Bagnell, irischer Althistoriker, * County Monaghan (Irland) 16. 10. 1861, ✝ Rom 1. 6. 1927; wurde 1893 Professor in Dublin, 1902 in Cambridge; einer der bedeutendsten Gelehrten auf dem Gebiet der spätantiken und byzantinischen Geschichte, Herausgeber der Neuausgabe von E. Gibbons »History of the decline and fall of the Roman Empire« (7 Bände, 1896-1900).Werke: A history of the later Roman Empire from Arcadius to Irene (395-800), 2 Bände (1889); A history of the Eastern Roman Empire from the fall of Irene to the accession of Basil I (802-867), 2 Bände (1912); A history of freedom of thought (1914); A history of the later Roman Empire from the death of Theodosius I to the death of Justinian (395-565), 2 Bände (1923).N. H. Baynes: A bibliography of the works of J. B. B. (Cambridge 1929).2) [by'ri], Pol, belgischer Künstler, * Haine-Saint-Pierre 26. 4. 1922; lebt seit 1961 in Paris. Bury begann als Maler surrealistischer Bilder. Mitglied der Gruppen Jeune Peinture Belge und Cobra. 1953 entwickelte er, von A. Calder beeinflusst, »Plans mobiles«: bewegte Lattenordnungen zur Veränderung durch die Besucher; verwendet Elektromotoren, Lichtfühler, seit 1968 auch Magnetkraft, um seine Skulpturen aus stereometrischen Formen in kaum sichtbare Bewegung zu versetzen.3) ['berɪ], Richard de, eigentlich R. Aungerville [ɔːngər'vɪl], * bei Bury Saint Edmunds 24. 1. 1287, ✝ Durham 14. 4. 1345; Bischof von Durham, Lordkanzler, Büchersammler, verfasste in lateinischer Sprache das »Philobiblon«, ein Handbuch der Bibliophilie (deutsch von L. Mackensen in H. Presser: »Das Buch vom Buch«, 1962); Begründer der Bibliophilie.
Universal-Lexikon. 2012.